„Der Ruhrpott ist ganz ohne Frage
fürs Leben toll als Ausgangslage
wer von hier kommt ist geerdet
und selten Arroganz-gefährdet
trägt das Herz am rechten Fleck
spricht frei von der Leber weg
im Ruhrgebiet ist’s vielleicht nicht schick
und Pommes Schranke machen dick
schmecken dafür aber lecker
Stütchen gibt’s nur hier beim Bäcker
am Büdchen kauft man sich Getränke
Kawenzmänner sind breit wie Schränke
wenn man Butter bei die Fische tut
ist das für’n Gespräch sehr gut
für’n Absacker und für’n Schwätzchen
hat jeder Zeit und auch ein Plätzchen
man macht hier ungern viel Bohei
lässt Kokolores sein und Killefit
eh man die Pimpernellen kriegt
hat einer Schwung, so heißt das Schmackes
und Mist erzählen nennt man Kappes
Fisimatenten lässt man besser sein
so ist das hier an Ruhr und Rhein
andre verstehn es vielleicht nie
ich nenn es Ruhrpott-Poesie.“
Das Gedicht von Amelie Fechner aus dem Buch „Licht und Schatten – Alltags- und Anlassgedichte“ spricht wohl vielen Ruhris aus der Seele. Und fängt genau das ein, worum es im Ruhrpott geht: Ehrlichkeit, Bodenständigkeit, ’ne freche Schnauze, aber ganz viel Herz. Deshalb habe ich mich auch damals direkt wohlgefühlt, als ich zum Studieren nach Dortmund gekommen bin. Diese seltsame Liebe, die man irgendwie gar nicht begründen kann, wollte ich damals auf meinem Blog den Leuten näher bringen. Zweieinhalb Jahre ist das jetzt her. Ich habe viele neue Freundschaften dadurch knüpfen können und tolle Erfahrungen gemacht. Jetzt ist es aber Zeit, sich zu verabschieden.
Auf geht’s nach Hamburg
Denn wie es Amelie Fechner in ihrem Gedicht schreibt: „Das Ruhrgebiet ist toll als Ausgangslage.“ Man lernt hier für’s Leben, lernt, bodenständig zu sein, aus einer vielleicht nicht offensichtlich schönen Landschaft das Beste zu machen und das Schöne zu finden. Das habe ich auch getan. Aber jetzt mache ich es der Dichterin nach und verlasse den Pott gen Hamburg. Ich bin schließlich ein Nordlicht und irgendwann zieht es einen dann doch zurück. Und ich muss dann doch gestehen: Hamburg bietet einfach unheimlich viel Lebensqualität, die man im Pott dann doch nicht bekommt.
Man hat das Wasser; richtiges Großstadtfeeling, aber dennoch viel Grün; unheimlich moderne, zeitgemäße Läden, Restaurants und Co.; und vor allem: Ich habe die Möglichkeit endlich wieder als Redakteurin bei großen Magazinen zu schreiben. Denn das fehlte mir im Ruhrgebiet komplett. Da auch mein eigenes Magazin nicht so groß werden konnte, wie ich es mir gewünscht hatte, ist der Abschied die logische Konsequenz. Und einen neuen Job hab ich auch schon, mehr dazu demnächst! Der Blog bleibt übrigens bestehen, aber bekommt natürlich einen neuen Namen. Auch dazu halte ich euch die Tage auf dem Laufenden.

Moin, moin statt Glück auf
Meine beiden Männer fühlen sich in der Metropole auch wohl und genießen den Neustart in vollen Zügen. Besser könnte es also gar nicht sein. Wir starten also nun mit neuen Jobs, einer neuen Wohnung und einem völlig neuen Lebensgefühl in unseren neuen Lebensabschnitt und freuen uns auf alles, was uns erwartet. Glück auf, liebes Ruhrgebiet und moin, moin, du schönes Hamburg!
Herzlichen Glückwunsch zum neuen Job und als Kind des Nordens liebt man den Wind, rauhe Wellen und Sand, der wie Schleifpapier um die Nase weht 😉
Da hast du völlig recht! Lieben Dank! 😊
Hummel Hummel!!
Na da wünsche ich dir einen tollen Neuanfang in Hamburg!!!
LG Reni
Ganz lieben Dank!
Liebe Mareike,
ich werde es vermissen dich spontan bei den Ruhrpott Events zu treffen, aber ich finde Hamburg auch wirklich toll und kann es total verstehen, dass es euch dort hin zieht 🙂 Eine sehr gute Freundin wohnt ebenfalls in Hamburg und eine andere Freundin in Lüneburg ich komme also auch gerne in diese Ecke und vielleicht sieht man sich ja dann dort oben irgendwann einmal 🙂
Alles gute für euch in der neuen Heimat!
Viele Grüße
Svenja
Liebe Svenja,
danke für die lieben Worte! Das werde ich auch vermissen 😉 Aber vielleicht sehen wir uns wirklich mal hier in Hamburg, ich würd mich freuen! Und ich schaue natürlich immer wieder bei dir rein, um ein bisschen Pott-Luft zu schnuppern!
Liebe Grüße
Mareike
*hach* 😉